Um den Jedlova – Karaseks Lieblingsgipfel
Von der einstigen Bergbausiedlung hinauf zum schönsten Aussichtsgipfel des Lausitzer Gebirges und über die älteste Burgruine Nordböhmens wieder zurück
Kreuzberg-Tannenberg-Tollenstein
Blick auf den Tollenstein |
Für unsere Ganztagswanderung benutzen wir einen der beiden Grenzübergänge. Von Varnsdorf oder Rumburk fahren wir nach Jiřetin (St. Georgental) und parken unser Fahrzeug unterhalb der Kirche an der Touristinformation. St. Georgental entstand aus einer ehemaligen Bergbausiedlung. Dieser erreichte im 17. Jahrhundert seinen Höhepunkt. Vom Marktplatz aus, dem grünen Strich folgend, ersteigen wir den Kreuzberg. Über zahlreiche Treppen, steil bergan, erleben wir in zwölf kunstvoll restaurierten Stationen den Leidensweg der Kreuzigung. Dieser Kreuzgang wurde im Jahre 1764 errichtet und ist heute ein bekannter Wallfahrtsort.
Oben angekommen, wenden wir uns nach rechts, und bleiben auf einem romantischen Wiesenweg. Sobald wir aus dem Wald heraustreten, bietet uns der Tannenberg (Jedlová) ein malerisches Panorama. Er breitet sich zum Ergreifen vor uns aus. Links blicken wir zur interessanten Burgruine Tollenstein (Tolštejn), rechts auf die vielgestaltigen böhmischen Berge. Inzwischen erreichen wir einen schmalen Fahrweg und wandern weiter in Richtung Tannenberg. Nachdem durchqueren eines kleinen Waldstückes erreichen wir einen Skihang. Er ist mit dem roten Strich gekennzeichnet. Hier gerät man schon ein wenig außer Puste. Aber der Aufstieg ist wegen der weitreichenden Sicht, öfteres Stehen bleiben vorrausgesetzt, eine lohnenswerte Aufgabe. Wir gelangen nun auf einen Ringweg und halten uns rechts, immer bergan. Über den Baumwipfeln hat man unter anderem eine herrliche Sicht auf Teichstatt (Rybništĕ), das größte Feuchtgebiet Nordböhmens, auf Tafelberge und Vulkankegel. Das letzte Stück wandern wir noch einmal steil bergan und können uns kaum satt sehen. Auf dem Gipfel erwartet uns eine rustikale Gaststätte, die zu jeder Jahreszeit geöffnet hat, sowie ein 23m hoher steinerner Aussichtsturm, der einen großzügigen Rundblick bietet. Nach der Erfrischung besuchen wir noch das gegenüberliegende Schillerdenkmal.
Für den Rückweg richten wir uns wieder nach dem roten Strich und bleiben ein ganzes Stück auf der Asphaltstraße, die dann aber einem angenehmeren Wanderweg weicht. Auf diesem Hauptweg wandern wir weiter, bis wir an eine Wegegabelung gelangen, (Tollenstein 1km grüner Strich). Hier benutzen wir den geradeausführenden Wiesenweg, der dann wieder die rote Markierung aufweist. Aus dem Wald herauskommend erblicken wir die Reste der einst so stolzen Burg Tollenstein, die einzige typische Burgruine Nordböhmens, deren Geschichte bis in das 13. Jahrhundert reicht. Die Aussichtsplattform ist über mehrere Stiegen zugänglich und bietet einen weitreichenden Panoramablick. Das Burgrestaurant lädt auch zu einer gemütlichen Einkehr ein. Wieder am Fuße des Tollensteines, führt uns die Fahrstraße (leider Asphalt) bis zur Touristinformation.
Wer nun noch Zeit und Kondition hat, der sollte einen Abstecher in den zeitweise für Besucher geöffneten „Evangelistenstollen“ unternehmen. Hier wurden vor allem Silber, Blei und Zinn gefördert. Nähere Informationen erhalten Sie in der Touristinformation. Der Stollen stellt eine interessante Bereicherung dar. Allerdings sollte man dafür zu jeder Jahreszeit warme und vor Nässe schützende Kleidung dabeihaben. Im Winter bleibt das Felslabyrinth als Winterquartier für Fledermäuse geschlossen.